2 Tobago Keys, Canouan und Mustique

2 Tobago Keys, Canouan und Mustique

Tobago Keys
Von allen Seiten haben wir gehört, dass die Tobago Keys die schönsten Inselchen der südlichen Karibik sein sollen, dementsprechend gespannt waren wir schon darauf. Als wir abends ankamen, suchten wir uns einen möglichst windgeschützten Ankerplatz, denn es blies ganz ordentlich. Die Keys sind fünf kleine, unbewohnte Inselchen, die alle Klischees über die Karibik bedienen: pudrig-weiße Sandstrände mit Kokospalmen, türkis-blaues, klares Wasser, und nicht zuletzt das vorgelagerte, große Horseshoe-Riff. Dieses schnorchelten wir tags darauf fast komplett ab, indem wir mit unserem Dinghi nacheinander an alle dafür vorgesehenen Dinghi-Bojen festmachten. Es gab schöne Korallen-Formationen, viele bunte Fische, eine schöne Schildkröte, und auch einen Ammenhai zu sehen. Da das Wasser so warm ist, hielten wir es mehrere Stunden aus – einfach herrlich. Viele andere, in diesem Nationalpark ankernden Schiffe sind Charter-Yachten. Diese bleiben, egal wo sie sind, meistens nur eine Nacht, denn sie müssen ja weiter. Sie wollen in den ein oder zwei Wochen, in denen sie ihren Urlaub auf dem Schiff verbringen, natürlich möglichst viel sehen. Das zwingt sie allerdings auch dazu, bei jedem Wetter weiterzufahren, denn sie müssen ja auch das Schiff wieder abgeben. Genauso haben wir es früher auch immer gemacht. Wir sind sehr dankbar, dass wir den Luxus, ZEIT ZU HABEN, und erst weiterzufahren, wenn wir das wollen und das Wetter gut ist, nun auskosten können.

Canouan
In der riesig großen Charlestown Bay ankern wir neben einer handvoll anderer Jachten. Es gibt einen Fähr-Anleger, wo mehrmals täglich eine Autofähre anlegt. Das Dorf ist verschlafen, die Menschen sehr nett und hilfsbereit, und es gibt auffallend viele große Stein-Häuser. In eines davon werden wir von Esther, die unsere, durch die große Beanspruchung mittlerweile ausgerissenen, Seesäcke näht, hereingebeten. Wir staunen nicht schlecht, denn es befinden sich so gut wie keine Möbel darin. Wir mutmaßen, dass die Regierung evtl. Hurrikan-Opfern beim Haus-Neubau unterstützt, denn auch die Schule ist nagelneu. Esther beeindruckt uns übrigens auch mit ihren überaus kräftigen Armen. Nicht so beeindruckend war das Resultat ihrer Seesack-Reparatur: sie hatte die ausgerissenen Henkel lediglich geklebt, und bereits nach 300 m rissen diese wieder aus. Also nochmal zurück, ein bisschen Rabatz gemacht, und im zweiten Anlauf hat sie es dann, dem Augenschein nach, ganz gut hinbekommen. Tatsächlich hält es aber nicht sehr lange, und ich muss mit meinem Segel-Nähzeug selbst die Tragegurte nachnähen.

Mustique

Unser nächster Stopp ist die private Insel Mustique, die auch als die Promi-Insel bekannt ist. Sowohl Mitglieder des Britischen Königshauses, als auch Promis, wie Mick Jagger, David Bowie, Briam Adams und viele andere Reiche und Schöne haben hier ihre Urlaubs-Residenz. Es gibt nur ein Bojen-Feld, wo man festmachen darf, und das auch nicht immer. Zum Beispiel zur Weihnachtszeit ist dort absolut nichts zu machen, weil dann die Promis einfallen. Direkt an der Boje schwimmen Schildkröten im glasklaren Wasser, und die Uferpromenade ist mit einigen dekorativen Läden und Ständen bestückt.

Auch die unter Cruisern weltberühmte Basil`s Bar liegt hier, aber es ist uns entschieden zu touristisch in dieser Bar. Obwohl nur eine handvoll Schiffe hier anlegen (der Bojenplatz ist auf drei Nächte beschränkt), wollen alle beim teuren Basil sitzen, und eine Life-Band spielt auch noch dermaßen schlecht, dass wir weiterziehen. Gut, dass sich alle Touris an der kleinen Strandpromenade aufhalten. Oben im Dorf finden wir eine Einheimischen-Kneipe, wo wir uns bestens mit Michael, dem Chef, und einigen Gästen unterhalten.

Die nächsten Tage erkunden wir Mustique zu Fuß, und es gefällt uns ausgesprochen gut. Die meisten Wege liegen schön im Schatten, und wir treffen kaum Touristen. Auf den idyllischen Wegen verkehren nur ein paar Golfwägelchen, und außer zwei Ortschaften gibt es jede Menge wunderschöne angelegte Anwesen und Häuser zu bestaunen. Manche haben sich gleich einen ganzen Berg gekauft, und an den meisten Stränden, die alle einfach nur paradiesich schön sind, gibt es Holzpavillons, die für die einzelnen Häuser reserviert sind. Wir treffen aber keinen Promi, und auch sonst sind sehr wenige Leute unterwegs. Wir gehen an einem wildromantischen Küstenwanderweg um das Nord-Ost-Kap und freuen uns über die immer wieder wechselnde Fauna. Mal wachsen Kakteen im Sand, mal ducken sich niedrige Nadelbäume unter den immer blasenden Passatwind und dann wieder befindet man sich im tropischen Regenwald mit allen Arten von Farnen, Blumen und Palmen, die man sich nur vorstellen kann.

Wir sehen auch immer wieder Landschildkröten, die vollkommen unbeeindruckt am Straßenrand umherwandern. Die Strände an der Atlantik-Seite sind besonders eindrucksvoll. Hier rollen mächtige Wellenberge heran und brechen schäumend und tosend am vorgelagerten Riff. Wir könnten stundenlang im Salzwassernebel sitzen und dem Schauspiel zusehen. Auf der Karibik-Seite wiederum staunen wir über die vielen blau- und türkis Töne, die das glasklare Wasser hat und schwimmen und schnorcheln mit den Fischen und Schildkröten um die Wette.


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