30.03.2019 Bye, bye Bahamas

30.03.2019 Bye, bye Bahamas

Franz
Den Rest des Tages verbrachten wir mit schlafen und kochen. Wir erholten uns von unserer ersten Nachtfahrt und beobachteten weiter das Wetter. Leider hatten wir auf dieser Insel kein Internet. Somit mussten wir uns auf veraltete und noch dazu unglaubwürdige Wetterdaten verlassen, ein sehr unangenehmes Gefühl bei Atlantikfahrten. Dennoch entschlossen wir uns am darauffolgenden Tag zur Weiterfahrt der letzten Bahamas-Insel, nach Mayaguana. An unserem letzten Abend auf Samana Cay lernten wir Serge sowie Mary und Martin aus Quebeck in Kanada kennen. Wir unterhielten uns über unsere Reisen. Dabei teilten sie uns mit, dass ausgerechnet jetzt das Personal der Zollstelle auf Mayaguana nicht vor Ort wäre. Sie waren dort, um einzuklarieren, und sind dann unverrichteter Dinge nach Samana Cay weitergefahren. Man wisse auch nicht genau, wann wieder jemand für die benötigten Ausklarierungsdokumente zum Verlassen des Landes da wäre. Sie rieten uns, einen Umweg über eine andere Insel zu machen. Dies kam aber für uns nicht in Frage. Die angekündigten Winde und der Zeitdruck durch das Eintreffen unserer nächsten Gäste gab uns keine andere Route. Mit dieser unvorteilhaften Information beendeten wir unsere Konversation und verabredeten uns für ein mögliches Treffen am Abend. Wir gingen unserer Arbeit nach und diskutierten den ganzen Nachmittag unsere Möglichkeiten. Als der Abend bereits dämmerte, hörten wir auf einmal das Geräusch eines sich nähernden Außenbordmotors. Es waren Mary und Martin. Sie hielten uns einen Eimer hin, in dem riesige Langusten waren, die sie selbst gefangen hatten. Lachend luden sie uns zum Abendessen auf der Segeljacht von Serge ein. Wir bedankten uns und versprachen, einen Salat sowie Beilagen mitzubringen. Da wir nicht mehr damit gerechnet hatten, auswärts zu essen, hatten wir eine Packung Spätzle bereits aufgetaut. In Windeseile machten wir noch einen Salat, backten in unserem Ofen Käsespätzle, wechselten unsere Kleidung und stiegen in unser Dinghi. Als wir bei Serge angelangt waren, half er uns ins Boot. Nach einem Sundowner und netten Gesprächen wurden die Lobsterschwänze aufgetischt. Da Spätzle im Rest der Welt eher unbekannt sind, wurden wir über deren Herstellung intensiv befragt. Am Ende verabschiedeten wir uns und fuhren zurück zur Aton.

Michi

Als wir am folgenden Morgen erwachten, waren wir wieder das einzige Schiff. Alle anderen waren sehr zeitig aufgebrochen. Da der Wind etwas auffrischte, beschlossen wir den Anker zu lichten und unsere letzte Etappe auf den Bahamas in Angriff zu nehmen. Um 10:40 verließen wir Samana Cay, setzten die Segel und fuhren knapp 63 sm nach Mayaguana, wo wir nachts um 21:10 den Anker fallen ließen. Wir verlegten uns am nächsten Morgen noch näher zur Ansiedlung, wo bereits ein Katamaran lag. Tags darauf fuhren wir mit dem Dinghi zur Ansiedlung, die nur aus ein paar Häusern besteht, und wo sich Fuchs und Hase wohl Gutenacht sagen. Wir fanden das Regierungs-Gebäude gleich, weil weithin sichtbar die National-Flagge gehisst war, und das Häuschen in den Nationalfarben angestrichen war. Und siehe da, es war auch jemand da, und wir konnten unsere Dokumente für die Ausreise abstempeln lassen. Spätestens jetzt waren wir froh, den Umweg nicht gefahren zu sein, um auszuklarieren. Im einzigen Laden dieser Siedlung gab es leider nichts Frisches einzukaufen, und so fuhren wir wieder zurück, und verbrachten die restliche Zeit in den Bahamas mit putzen, waschen, reparieren und organisieren.

Wir haben die Wochen hier sehr genossen, und sind froh, dass wir uns so viel Zeit gelassen haben. Die Menschen waren alle sehr hilfreich und freundlich, und wir sind nun gespannt, was uns in den Turks und Caicos-Inseln erwartet.


2 Replies to “30.03.2019 Bye, bye Bahamas”

  1. Wow, was für Erlebnisse! Ich hatte beim Lesen vor Aufregung eine Gänsehaut! Schön, dass die erste Nachtfahrt so gut verlief, ihr seid ehrlich klasse! LG die Almis aus dem fernen Bayern ?✌

Schreibe einen Kommentar zu Aton-Crew Antworten abbrechen