16.01.2019

16.01.2019

Franz

Die Würfel sind gefallen. Das Datum, an dem wir die USA verlassen, steht. Nun gibt es kein Zurück mehr. Zum ersten mal haben wir ausklariert. Aber alles der Reihe nach:

Seitdem wir das Boot gekauft hatten, beschäftigte uns der Gedanke, wie wir sachlich richtig das Land wieder verlassen. Beim Hinterfragen dieses Themas bekamen wir die unterschiedlichsten Meinungen mitgeteilt.  Uns, und insbesondere Michaela ließ dies keine Ruhe. Schließlich und endlich bekamen wir von der freundlichen Angestellten der Marina (im vorherigen Bericht habe ich Sie bereits lobend erwähnt), eine Telefonnummer vom US Customers Service. Nachdem Michi dem ebenfalls sehr freundlichen Mitarbeiter dort unseren Sachverhalt bezüglich der Einreise per Flugzeug und der Ausreise per eigenem Boot erklärt hatte, unterwies er uns, dass wir nach Key West kommen müssten, um einige Dokumente zu beantragen. Kurz und gut, wir organisierten uns für diese letzte bürokratische Hürde vor unserer Abreise.

Heute (Mittwoch) sind wir zu diesem Zweck früher als sonst aufgestanden. Am Vorabend haben wir uns einen Leihwagen organisiert, den wir an der nahegelegenen Marina abgestellt hatten. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, sind wir mit unseren ganzen Dokumenten, sowie dem Laptop im Dinghy die knappe Meile zum Auto gefahren. Der Weg führte uns den Highway No.1 entlang nach Süden über die berühmte „Seven Miles Bridge“, bis nach Key West. Dort angekommen kümmerten wir uns erst einmal um unsere ausstehenden Ausreisedokumente. Und wieder einmal wurden wir Zeuge, wie einfach und unbürokratisch uns die überaus freundlichen Mitarbeiter jeweils bedienten und uns die geforderten Dokumente in nahezu Rekordzeit aushändigten. Obwohl wir zwei Anlaufstellen, mehrere Blocks weit  entfernt, nacheinander zu konsultieren hatten, waren wir nach ca eineinhalb Stunden fertig. Danach genossen wir die Zeit für einen Stadtbummel durch Key West. Die, für amerikanische Verhältnisse, sehr pitoreske Stadt machte auf uns einen sehr sympatischen Eindruck. Einzig der enorme Fremdenverkehr trübte dieses Bild.

Nachdem wir nach unserer Rückkehr den Wagen wieder abgegeben hatten,  und unser Dinghy mit den letzten Einkäufen gefüllt  haben, sitzen wir nun auf unserer Aton und bereitun uns auf die große Überfahrt vor. Jetzt heißt es nur noch, Wetter beobachten und beim ersten Anzeichen von östlichen bis südlichen Wimden den Anker zu lichten und loszusegeln.

Michi

Unsere Zeit in Florida geht also nun zu Ende. Wir haben hier unser Schiff gefunden, gekauft und vorbereitet, haben Land und Leute kennengelernt,  und erleben dürfen, wie nett und hilfsbereit die Menschen hier sind. Allen voran Bob und Trish, den Schiffs-Vorbesitzern, und Bob und Maryann in Cape Coral. Sie haben uns aufgenommen, bei sich wohnen lassen, mit Rat und Tat unterstützt und geholfen, wo es nur gegangen ist. Aber auch so viele „kleine“ Begegnungen im Alltag, auf der Straße und unter „Boatpeople“ haben unsere Meinung über die Amerikaner geprägt. Nicht alle sind von „Mr. T.“ begeistert, und sehen genau, was hier passiert. Wir haben den „american way of life“ hauthah kennenlernen dürfen, und für diese Erfahrung sind wir dankbar. Goodbye Florida.


4 Replies to “16.01.2019”

  1. Hallo Michaela, ich bin begeistert und gleichzeitig sprachlos! Was ist das für ein Traum, den ihr beide da grad verwirklicht? Vor Jahren durfte ich mit Freunden einen wunderschönen Tag auf einem Boot im Golf von Mexico verbringen. (…obwohl mir doch allein beim Anblick eines Schiffes schon schlecht wird). Somit hab ich einen Hauch Ahnung von Euren Erlebnissen und den Erzählungen. Es kommen bei mir die Erinnerungen wieder zurück. Ich bin fasziniert! Viel Glück, viel Spaß, stetigen Rückenwind (wahrscheinlich ist es wie bei Fahrrad fahren: Gegenwind ist sch….), keine Panne, keinen Unfall, bleibt gesund…….und wenn Du mal über Bord gehst, denk dran: immer schön den Kopf über Wasser halten, gell? Liebe Grüße aus Wulfertshausen, Alois.
    Grüße auch vom Pfundmeir Werner, der mir die Info gesteckt hat.

    1. Hallo Alois, das ist ja mal eine Überraschung, hier von Dir zu hören. Also erst mal Danke für Deinen Kommentar. Ja, es ist wirklich ein Traum, und es ist mindestens genauso schön, wie wir uns das zuhause vorgestellt hatten. Und die wirklich schönen Inseln kommen ja noch (Exumas, Cuba, San Blas, Belize). Wir können es oft selber noch gar nicht glauben, dass wir wirklich hier sind, mit unserem eigenen Boot. Aber, es war auch nicht ganz einfach, dieses Ziel zu erreichen, und wir haben echt hart dafür gekämpft. Wie es bei uns weitergeht, kannst Du ja hier verfolgen; es freut mich, wenn Du damit schöne Erinnerungen verknüpfen kannst. Vielen Dank für Deine guten Wünsche und Deinen Ratschlag (ich hoffe, wenn`s soweit ist, hab ich eine Rettungweste an, die das mit dem Kopf erledigt). Ganz liebe Grüße, auch an Werner (wusste gar nicht, dass ihr so dicke seid). Der kann ja auch mal schreiben, das macht er doch so gerne (hihi).
      Michi

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